1 - das 8-Wochen-mindset 📆

Nehmen wir mal an, du baust dir ein Haus.

Und jetzt kommen am ersten Tag die Handwerker, buddeln ein bisschen, schütten dann halbherzig hier und da ein bisschen Sand in das Loch und sagen dann nach 6 Stunden zu dir: “Das Fundament ist fertig.”

Würdest du auf diesem Fundament gerne dein Haus bauen?

Oder würdest du ein tieferes und solideres Fundament bevorzugen, um mit dem Hausbau zu beginnen?

Die Antwort ist so offensichtlich, dass einem die Frage dumm vorkommt.

Aber wenn es um den eigenen, metaphorischen Hausbau (deinen Körper und deine Gesundheit) geht, machen die meisten trotzdem das exakte Gegenteil.

Anstatt sich die notwendige Zeit zu nehmen, um ein solides Fitness-Fundament zu bauen, lassen sie sich von - zugegebenermaßen verlockend klingenden - 8-Wochen-Diäten und 12-Wochen-Transformationen verführen und bauen ihre Mauern auf einem wackligen und instabilen Untergrund.

Ich versteh es ja, Geduld ist eine seltene Tugend geworden und jeder will schnellstmögliche Ergebnisse.

Aber wenn es Jahre gedauert hat, um zu dem Mensch zu werden der man heute ist - mit all den guten und schlechten Angewohnheiten - wie kann man dann erwarten, in wenigen Monaten zu einem ganz anderen Menschen zu werden?

Denn im Endeffekt geht es genau darum bei einer Transformation - nicht nur sein Verhalten, sondern auch seine Identität zu verändern und zu einer neuen Version seiner Selbst zu werden.

Und diese Transformation kann nur auf einem festen Fundament stattfinden.

2 - der disziplins-fetischismus 🥇

Wenn man sich so auf Instagram & Co. umschaut, dann haben anscheinend alle erfolgreichen Fitness-Influencer eins gemeinsam: Sie sind unerhört diszipliniert und willensstark. Mit einem eisernen Willen haben sie sich jahrelang ins Training gezwungen, um jetzt so auszusehen.

Praktisch nach dem Prinzip: “Nur die Harten kommen in den Garten”.

Aber ich sag’s dir, wie’s ist:

Disziplin ist der größte Mythos der Fitnessindustrie.

Er passt halt wirklich super zu den harten Crash-Transformationen, den cringy Grindset-Sprüchen und der Vorstellung, dass ein durchtrainierter und gesunder Körper einen endlosen Kampf erfordert. Da kann man sich am Ende dann schön selbst auf die Schulter klopfen, weil man ja so ein harter Hund ist.

Aber Willenskraft ist wie eine Batterie - und diese Batterie entleert sich umso schneller, je mehr man sich zu etwas zwingt.

Man kann einfach nicht sein ganzes Leben lang einen Kampf gegen sich selbst führen. Und wenn die Disziplin dann mal “aufgebraucht” ist, dann fällt man wieder auf seine Gewohnheiten und Routinen zurück - auf das Fundament, über das wir eben gesprochen haben . Und wenn das nicht stabil genug ist, können schon Kleinigkeiten die so schön errichteten Mauern zum einfallen bringen.

Das gilt für deine Ernährung, dein Training und deinen gesamten Lifestyle.

Hör auf, dich auf eine Disziplin zu verlassen, nimm dir die Zeit, stabile Gewohnheiten zu etablieren und du kannst deinen Traumkörper wie im Autopiloten erreichen, ohne jeden Tag gegen dich selbst kämpfen zu müssen.

3 - die Ergebnis-fixierung 📈

Ich weiß - es geht hier darum, wie man seinen Traumkörper erreicht und jetzt sage dir, du sollst dich nicht so stark auf die Ergebnisse konzentrieren. Klingt erstmal unlogisch.

Aber sich nur auf die Ergebnisse zu konzentrieren (man spricht dabei von einer extrinsischen Motivation), kann am Anfang zwar eine gute Starhilfe sein, aber wenn du wirklich langfristig und kontinuierlich dabei sein willst (und ja, auch hier muss ich ehrlich sein: man muss ein Leben lang dabei bleiben, wenn man die Ergebnisse nicht wieder verlieren will), solltest das nicht deine einzige Art der Motivation bleiben.

Dann solltest du den Fokus auf eine interne Motivation legen - also darauf, einfach Spaß an der Sache selbst zu haben.

Ich mein: Willst du wirklich den Rest deines Lebens etwas machen, dass du hasst, “nur”, um etwas mehr Muskeln zu haben oder ein bestimmtes Gewicht auf der Waage zu sehen? Ich persönlich habe da keine Lust drauf.

Und es ist definitiv möglich, Spaß an einem zielführenden Training und einer gesunden Ernährung zu finden. Wenn man sich die Zeit nimmt auszuprobieren und den Ansatz zu finden, der zu den eigenen Vorlieben und Umständen passt.

Indem du ausprobierst und das findest, was sich für DICH gut anfühlt und zu deinem Alltag passt, kannst du dir einen Fitness-Lifestyle kreieren, den du gerne verfolgst. Und der sich nicht wie eine lästige Pflicht anfühlt.

Und wenn du ein System gefunden hast, das dir Spaß macht - dann kommen die Ergebnisse ganz von allein. Versprochen.

Im Grunde kann man all diese 3 Punkte unter einem Wort (Achtung, langweilig!) zusammenfassen:

Nachhaltigkeit.

Schnelle, erzwungene Ergebnisse sind kurzfristig eindrucksvoll, aber fallen auf lange Sicht in sich zusammen wie ein Kartenhaus.

Wenn du deinen Körper und deine Gesundheit verändern möchtest, musst du dich von diesen unrealistischen Erwartungen, die überall beworben werden, verabschieden und endlich anfangen, langfristig und realistisch zu denken.

Klingt nicht so sexy, ich weiß.

Aber so läuft der Hase nun mal.